AMPU KIDS berät Eltern bei angeborenen Fehlbildungen von Kindern
Mit professioneller Hilfe weitgehend „normal“ aufwachsen
Die Nachricht, dass in Gelsenkirchen in diesem Sommer drei Kinder mit fehlgebildeten Händen zur Welt gekommen sind, hat viele Menschen alarmiert und werdende Eltern verunsichert. Noch sind die einzelnen Ursachen für diese Häufung von Fällen nicht bekannt. Doch aufgrund immer besser werdender diagnostischer Möglichkeiten während der Schwangerschaft erfahren Eltern oft frühzeitig von einer solchen Fehlbildung und entscheiden sich dann meist für einen Abbruch der Schwangerschaft. Dabei können betroffene Kinder mit professioneller Unterstützung oft weitgehend „normal“ aufwachsen.
Für werdende Eltern ist das Fehlen eines Körperteils bei ihrem ungeborenen Kind ein großer Schock. Selbst Ärzte reagieren in einer solchen Situation oft hilflos, und Beratungsstellen verweisen meist allzu schnell auf einen Schwangerschaftsabbruch, der bei einer nachgewiesenen Behinderung des Kindes und nach einer entsprechenden Beratung theoretisch bis zum neunten Monat erlaubt ist.
„Ängste und Unsicherheit sind aber keine angemessene Grundlage für eine Entscheidung solcher Tragweite“, sagt Andrea Vogt-Bolm. Sie ist Leiterin der Beratungseinrichtung AMPU KIDS und möchte Eltern frühzeitig Ängste nehmen und Perspektiven aufzeigen.
„Wir wollen betroffene werdende Eltern ganz frühzeitig beraten, damit sie nicht unbegründete Schuldgefühle entwickeln“, betont Vogt-Bolm. Ganz entscheidend sei zunächst, das Kind mit seiner Fehlbildung zu akzeptieren. Betroffene Kinder seien ansonsten meist gesund und könnten sich in den allermeisten Fällen normal entwickeln. „Im ersten Lebensjahr wird dem Kind seine Behinderung nicht bewusst und es gebraucht die verkürzte Extremität sehr geschickt“, berichtet die Beraterin aus ihrer langjährigen Praxis.
Schwerpunkt unserer Arbeit ist es, gemeinsam mit den Eltern und ihrem sozialen Umfeld ganz individuell über Unsicherheiten zu sprechen. Betroffene Familien begleiten wir über einen gewissen Zeitraum und stellen vielfältige Kontakte her – auch zu ärztlichen Spezialisten für mögliche Korrektur-Operationen. Die Betreuung und Begleitung der Eltern durch AMPU KIDS soll nicht mit der Geburt ihres Kindes beendet sein. Ganz im Gegenteil bleiben die Kinder im Mittelpunkt aller Gespräche und Maßnahmen.
Andrea Vogt-Bolm: „Wir wollen helfen, den Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen und die Familien stützen und stabilisieren, soweit das nötig und gewünscht ist.“ Hilfesuchende wenden sich bitte telefonisch 040 645 81 13 63 oder per Mail info@ampu-vita.de